24.-26.06.2016 – Wo war ich in der Nacht … von Freitag auf Montag?

Oder: Bericht vom diesjährigen Fanclub-Turnier in Kiel

Ganz traditionell trafen die meisten von uns am Freitag an der alt ehrwürdigen Halle in Kiel ein. Nach dem Hallo sagen, ersten Sportgetränken und Einrichten der Schlafplätze ging es auch schon mit dem Bus Richtung Kieler Woche. Der Bus war ungewohnt leer, was am angesagten Regen gelegen haben dürfte. Noch war es jedoch trocken und wir schafften es gemütlich schlendernd bis zu unserem Ziel unter dem Zeltdach im Unser Norden Dorf bevor es ausdauernd und kräftig zu regnen begann; nicht zum letzten Mal an diesem Wochenende – irgendwie auch ganz traditionell… Bei einigen Kaltgetränken und leckeren Speisen stimmten wir uns auf das Wochenende und in so manchen Gassenhauer mit ein. Letzteres taten mit uns mindestens 2 weitere Generationen von Wochenbesuchern, was uns zu Spekulationen über unser Auftreten beim Kieler Woche Turnier 2036 hinreißen ließ…

Zurück an der Halle ließen wir den Abend gemütlich ausklingen. Stefan aus Kiel hatte in der dunklen Schlafhalle eine Begegnung der besonderen Art mit einem gefiederten Doberfisch, welcher uns durch das gesamte Turnier begleiteten sollte… Müde schlichen wir am frühen Samstag in unsere Schlafsäcke und nahmen eine Mütze voll Schlaf.

Am Samstag nahmen wir unser Frühstück bei einem Ausweichbäcker ein, da beim Famila umgebaut wurde. Doch auch der neue Bäcker hatte Platz für 12 hungrige Sportler und Jutta ging der Bedienung sehr tatkräftig zur Hand. Zurück an der Halle begann die lange Vorbereitung, denn unser erstes Spiel war erst um 14 Uhr. In einer Neuauflage des Vorjahresfinales trafen wir auf den Seriensieger Zebrasprotten aus Kiel und hatten am Ende eines ausgeglichenen Spieles leider mit einem Tor das Nachsehen. Nach einer langen Pause gab es am späten Nachmittag dann gegen die Wikinger aus Flensburg den nächsten Klassiker. Obwohl der Spielzug „Wallau“ mit „Ball aus“ verwechselt wurde, konnten wir dieses Spiel recht deutlich für uns entscheiden. Für Gesprächsstoff sorgte die Auswechselung von Lars mitten in der zweiten Halbzeit. Unser Trainerteam aus Ilka und Kerstin musste erkennen, dass man es einem Spieler trotz langjährigen Zusammenspiels auch mitteilen sollte, wenn er zur Bank kommen soll…

Für Samstag waren wir anschließend mit den Spielen durch. Nach dem Duschen und einem ersten Ausgleich des Flüssigkeits- und Mineralstoffverlustes am Bierzelt ging es mit reichlichen Regenschirmen zu unserem Stammgriechen (der Laden heißt KRETA!!!). Etwas später stießen auch die Dessauer Gourmets zu uns (traditionell), da sie zuvor noch ihr 8:30 Uhr Gruppenspiel vom Sonntag gegen die Störtis vorgeholt haben. Auch das, irgendwie traditionell. Bei Gyros und anderen Fleischbergen, Metaxasoße, Ouzo und Sportgetränken machten 27 Handballer etwas Stimmung und ganz ordentlich Umsatz. Da sage noch einer das „Costa fast gar nix!“ 😉

Zurück an der Halle ging es nach ein paar abschließenden Getränke und Gesprächs- bzw. Gesangsrunden ins Nachtlager. Der eine etwas früher, der andere etwas später. Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen und frühstücken, denn schon um 9:00 Uhr stand das Spiel gegen Lemgo auf dem Plan. Wir zeigten uns gut erholt und spielfreudig. Die Lemgoer konnten nicht an ihre starken Leistungen vom Vortag anknüpfen (auch irgendwie traditionell…) und so konnten wir einen ungefährdeten Sieg einfahren.

Im letzten Vorrundenspiel wartete dann mit Nordhorn eine Truppe junger und dynamischer Handballer auf uns, die uns individuell und athletisch sicher überlegen waren. Trotzdem hielten wir mannschaftlich geschlossen gut mit und das Spiel lange offen. Allerdings kamen wir nicht gut mit der Extra-Portion Backe nach der Halbzeit klar und warfen in dieser Phase einige Bälle weg. So ging das Spiel mit einem Tor knapp verloren. Punktgleich mit Lemgo und Nordhorn schlossen wir die Vorrunde auf Grund des besseren Torverhältnisses auf Platz 2 hinter den Zebrasprotten ab.

Im abschließenden Platzierungsspiel um Platz 3 trafen wir dann wie am Vorabend beim Griechen auf unsere Freunde aus Dessau. Da Michi verletzungsbedingt ausfiel und Hubie angeschlagen nicht wie gewohnt die volle Spielzeit von Grundlinie zu Grundlinie sprinten konnte, sicherten wir uns mit Timmi aus der Mannschaft der Störties eine Verstärkung, die unseren Altersschnitt gravierend nach unten veränderte. Die Dessauer ließen ein ums andere Mal ihre Stärken aufblitzen. Aber bei uns lief es in diesem Spiel einfach rund und Spielzüge wie „Dessau links“ und „Costa rückwärts“ führten zu schönen Torerfolgen. Schlussendlich konnten wir dieses fair geführte Spiel in der 2. Halbzeit für uns entscheiden und uns den 3. Platz sichern.

Im Finale trafen die Störties, die sich in der Vorrundengruppe mit Dessau, Berlin, Wilhelmshaven und Schwarz-Weiß als Gruppenerster durchgesetzt hatten, auf die Zebrasprotten. Die Gastgeber aus Kiel konnten sich auch hier am Ende durchsetzen. Wir gratulieren den Störties zu einem sehr guten 2. Platz! Die Hamburger Teams konnten somit mit den Plätzen 2 und 3 mal wieder ein starkes Gesamtergebnis aufweisen. Da war sie wieder, die Sache mit der Tradition…

Nach Duschen, Siegerehrung und etwas Aufräumen ging es zurück nach Hause zum Deutschlandspiel (EM-Achtelfinale), was einen schönen Abschluss dieses Wochenendes darstellen sollte.

Wir bedanken uns bei den gastgebenden Zebrasprotten für die Einladung und die gute Organisation. Erfreulich auch, dass die mehrjährigen Renovierungsarbeiten in den Dusch- und Waschräumen nun abgeschlossen waren. Besonders hervorzuheben sind in Kiel traditionell die günstigen Preise für Essen und Trinken, und die Spende der Tombola-Einnahmen für einen sehr guten Zweck, in diesem Fall die Klinik Clowns. Da kauft man gerne Lose!

Sehr erfreulich auch das starke Comeback unserer Torfrau Frauke nach langer Verletzungspause, sowie die Tatsache, dass keiner sich schwerwiegend verletzt hat.

An diesem Wochenende begleiteten uns ferner enge Schuhe, schlüpfrige Wortspiele, reichlich Liedgut, braune Haut, blaue Regencapes, vielseitige Unterhosen, Zugriffe, … und natürlich der Doberfisch!